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Viagogo SPD will gegen Abzocke auf Ticket-Plattformen vorgehen

„Verbraucher sind bei Viagogo einer preislichen Willkür ausgeliefert.“

Berlin – Die SPD-Bundestagsfraktion will gesetzliche Schritte gegen Ticketplattformen im Internet einleiten: Konzertkarten auf der umstrittenen Ticket-Plattform Viagogo kosten im Durchschnitt das Dreifache des Originalpreises. Besonders nachgefragte Karten könnten sogar mehr als das Achtfache kosten, berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eine Auswertung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Bayern.

„Verbraucher sind bei Viagogo einer preislichen Willkür ausgeliefert. Höhere Ausgangspreise der Tickets und intransparente Gebühren sorgen für ein Preisniveau, das deutlich über dem offizieller Verkaufsstellen liegt“, sagte Teamleiterin Tatjana Halm der Zeitung.

Dagegen will die SPD-Bundestagsfraktion zügig gesetzliche Schritte einleiten. „Wir müssen härter gegen die Abzocke von Viagogo vorgehen“, sagte Johannes Fechner, rechtspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. „Wir sollten den Ehrgeiz haben, die notwendigen Gesetzesverschärfungen bis Sommer 2020 umgesetzt zu haben“, so der SPD-Politiker weiter. Er will die Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr „zum ersten sportlichen Großereignis ohne Ticketabzocke machen“.

Fechner begrüßte in diesem Zusammenhang eine Richtlinie auf EU-Ebene, die müsse schnell in deutsches Recht umgewandelt werden. Laut der vom EU-Parlament bereits verabschiedeten Richtlinie soll Tickethändlern wegen unlauteren Wettbewerbs untersagt werden, mithilfe vollautomatisierter Programme massenhaft Tickets zu Normalpreisen zu erwerben, um sie dann auf Plattformen im Internet weiterzuverkaufen. Hohe Bußgelder sind vorgesehen.

Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bayern hatte die Preise von 171 Pop-, Rock- und Schlagerkonzerten im April und Mai in München analysiert. Zu 93 dieser Konzerte wurden auch auf Viagogo Karten angeboten, von Element of Crime und Bonnie Tyler, bis Jürgen Drews und den Amigos. Statt 37 Euro habe ein Kunde bei den untersuchten Konzerten auf der Plattform im Durchschnitt 103 Euro bezahlt, berichtet die „Welt am Sonntag“.

Schon die beworbenen Preise hätten durchschnittlich 31 Euro über dem Originalpreis gelegen. Hinzu seien bei Viagogo weitere Kosten von durchschnittlich 35 Euro gekommen. Sie hätten sich zusammen aus Liefergebühren in Höhe von durchschnittlich 13 Euro, sowie Buchungsgebühren und Steuern in Höhe von durchschnittlich 22 Euro zusammengesetzt.

Je nach Veranstaltung seien die Preisaufschläge noch höher ausgefallen. So habe das günstigste Ticket für die Band Element of Crime 375 Euro gekostet, das Achtfache des Originalpreises, der bei 44,50 Euro lag, berichtet die „Welt am Sonntag“. 105 Euro davon seien Steuern und Gebühren gewesen.

Viagogo habe darauf verwiesen, dass die Plattform lediglich Verkäufer und Käufer zusammenzubringe, der Preis werde durch den Verkäufer der Karten gesetzt, nicht durch die Plattform. „Bei hoher Nachfrage und begrenztem Angebot steigen die Preise“, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Vor Abschluss des Kaufs werde dem Kunden der finale Preis mitgeteilt, so der Sprecher weiter.

25.05.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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