newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Seniorin schaut von einem Balkon
© über dts Nachrichtenagentur

Corona-Krise Sozialverbände gegen Isolation von Senioren

„Reden wir lieber über Nachbarschaftshilfe.“

Berlin – Die Sozialverbände in der Altenfürsorge lehnen eine gezielte Isolation von Senioren im Zuge der Corona-Vorbeugung strikt ab.

„Auch ältere Menschen über 70 müssen einkaufen, mit dem Hund Gassi gehen und sich an der frischen Luft bewegen, wenn sich alle an die Regeln halten“, sagte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Verena Bentele, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). „Ausgangssperren für Ältere sind deshalb das falsche Mittel.“

Viel wichtiger sei es, jetzt Menschen zu unterstützen, die sich nicht selbst helfen könnten, so Bentele. „Reden wir lieber über Nachbarschaftshilfe, zeigen wir uns solidarisch mit den Schwächsten und organisieren wir Hilfe“, forderte die VdK-Präsidentin. „Es geht nur gemeinsam.“

Auch der Bundesverband Volkssolidarität warnt vor einer sozialen Isolierung älterer Mitmenschen. „Isolation und Quarantäne für Seniorinnen und Senioren lehne ich ab“, sagte Volkssolidarität-Präsident Wolfram Friedersdorff dem RND. „Die soziale Isolierung der älteren Mitmenschen würde nicht nur die Ausgrenzung und Einsamkeit der Betroffenen verstärken, sondern auch gesundheitliche Probleme verursachen.“

Zwar gelte es, die ältere Generation besonders zu schützen, um das Risiko einer Ansteckung mit Covid-19 zu verringern, zugleich aber müsse eine gesellschaftliche Einbindung gewährleistet bleiben, mahnte Friedersdorff. „Dazu bedarf es einer großen Sensibilität, einer solidarischen Hilfe und vor allem der Ausrüstung von Kontaktpersonen und Älteren mit Schutzkleidung, insbesondere Atemmasken“, so der Verbandschef. „Wir brauchen in der derzeitigen Situation nicht weitere Isolierungen, sondern eine soziale Verbundenheit.“ Hier sei die Solidarität der Gesellschaft gefragt.

Nach eigener Darstellung gehört die Volkssolidarität mit rund 165.000 Mitgliedern und ungefähr 18.000 Mitarbeitern zu den großen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden der Bundesrepublik. Der Verband betreibt vorrangig in den ostdeutschen mehr als 460 Freizeit- und Begegnungsstätten, 153 ambulante Pflegedienste und 131 stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen.

26.03.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Gesellschaft Spendenbereitschaft geht zurück

In Deutschland ist die Spendenbereitschaft zuletzt deutlich zurückgegangen. Von Januar bis September 2023 spendeten die Deutschen rund 3,2 Milliarden Euro, wie aus der Jahresbilanz des Deutschen Spendenrates hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurde. ...

Studie Fast jeder Dritte leidet an Rückenschmerzen

Fast jeder dritte Deutsche leidet an Rückenschmerzen. 26,2 Millionen Patienten waren im Jahr 2021 mit Rückenbeschwerden in ärztlicher Behandlung - und damit fast ein Drittel der Bevölkerung (31,4 Prozent), heißt es im neuen "Gesundheitsatlas" des Wissenschaftlichen ...

Gesellschaft Gefahr von Suchterkrankungen bei Gastro-Personal besonders hoch

Gesellschaft Twitter verliert Nutzer – Bluesky knackt 2-Millionen-Marke

Gesundheit Alkoholkonsum der Deutschen ist teils deutlich gesunken

Arbeitsgemeinschaft Deutlich mehr Wohnungslose in Deutschland

Gesundheit Kassenärzte beklagen „Vollkasko-Mentalität“ von Patienten

Gesellschaft Wohnungslosenhilfe warnt vor kalter Jahreszeit

Buchmesse „Goofy“ ist Jugendwort des Jahres 2023

Umfrage Mehrheit gegen Süßwaren, Alkohol und Tabak im Kassenbereich

Statistisches Bundesamt Weniger Teenagermütter in Deutschland

Umfrage Mehrheit sieht Deutschland auf schlechtem Weg

Literatur Stanisic bereut unterlassenes Einschreiten gegen Mobbing

Umfrage Stimmung zur Deutschen Einheit gekippt

Fernsehen Große Mehrheit lehnt „Diskriminierungshinweis“ vor ARD-Sendungen ab

Gesellschaft KZ-Gedenkstätten beobachten Zunahme von rechtsextremer Bedrohung

Jahresbericht Meldestelle erfasst Hunderte antiziganistische Vorfälle

Cannabis Heinz Strunk wendet sich gegen Legalisierung

Studie Neubauer besorgt über schwindenden Rückhalt für Klimabewegung

Antisemitismus Klein vermisst Reaktion von Kirchen zu Aiwanger

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »