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DPolG Polizei kritisiert Grünen-Vorstoß zu Extremismusfällen

Bereits die Unterstellung sei beleidigend.

Berlin – Der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft (DPolG), Ernst G. Walter, hat mit scharfer Kritik auf die Forderung der Grünen reagiert, rechtsextremistische Verstöße von Polizisten statistisch zu erfassen und öffentlich zu machen.

„Was die Grünen fordern, kommt einer Überwachung, Aushorchung und Bespitzelung aller Polizisten gleich. Das erinnert an düsterste DDR-Zeiten“, sagte Walter dem „Handelsblatt“.

Hintergrund ist ein Papier, in dem Innenpolitiker der Grünen-Bundestagsfraktion und der Landtagsfraktionen die Innenminister von Bund und Ländern aufgefordert haben, extremistische Verdachtsfälle bei der Polizei genau zu erfassen. Die Minister sollten bis zu ihrer nächsten Konferenz im Dezember in Lübeck ein Konzept vorlegen, um Bestrebungen gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung in den Polizeibehörden zu begegnen, heißt es in dem Papier, über welches das „Handelsblatt“ berichtet.

„Bereits die allgemeine Unterstellung der Grünen, es gäbe rechtsextremistische Tendenzen bei der Polizei und Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung in Polizeibehörden, ist für die über 260.000 Polizistinnen und Polizisten in Deutschland in höchstem Maße ehrabschneidend und beleidigend“, so der Polizeigewerkschafter weiter.

Bis auf „Fälle im Promillebereich, die bislang in jedem Einzelfall mit allen disziplinar- und strafrechtlichen Mitteln verfolgt wurden“, stünden die Kollegen „für unsere Verfassung, die freiheitlich demokratische Grundordnung und unseren Rechtsstaat ein und halten dafür tagtäglich ihren Kopf hin“, sagte Walter.

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler: „Nach meiner Bewertung gelten zwei Grundaussagen: Zum einen darf nicht der Eindruck entstehen, die halbe Polizei sei den politischen Rechtsaußen zugewandt und hege Sympathien für verfassungsfeindliche Vorstellungen“, sagte er. „Das ist nach meiner Überzeugung nicht der Fall“, so Fiedler weiter.

Andererseits räumte er ein, dass man sich in den letzten Monaten „mit viel zu vielen ernstzunehmenden Einzelsachverhalten“ habe befassen müssen, wie etwa der Fall einer türkischstämmigen Anwältin in Frankfurt, die Drohschreiben erhielt, die mit „NSU 2.0“ unterzeichnet sind, so der BDK-Chef. Das Thema sei also „ohne Zweifel überaus bedeutsam“.

Man müsse „dafür Sorge tragen, dass das Ansehen der Polizei als unparteilicher Träger des staatlichen Gewaltmonopols keine Kratzer bekommt“, sagte Fiedler dem „Handelsblatt“.

06.07.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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