newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Abgeschlossenes Schultor
© über dts Nachrichtenagentur

Abitur Lehrerverband warnt vor sinkenden Leistungsmaßstäben

„Das ist ein Witz.“

Berlin – Der Deutsche Lehrerverband hat davor gewarnt, beim Abitur die Leistungsmaßstäbe ständig nach unten zu verschieben.

„Die Wirtschaft und die Universitäten bekommen ein massives Problem, wenn die Abiturientenquote in Deutschland letztlich auf die Hundert-Prozent-Quote zusteuert“, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Er gönne jedem Abiturienten gute Noten. „Aber es kann doch nicht sein, dass hinter den Zensuren keine realen Leistungen mehr stehen und vor lauter Spitzennoten die wirklich guten Abiturienten gar nicht mehr erkennbar sind“, warnte der Leiter eines bayerischen Gymnasiums. Das soziale Versprechen des Gymnasiums lautet nach seinen Worten „Aufstieg durch Leistung“. Er rief dazu auf, den Leistungsgedanken nicht weiter auszuhöhlen.

Der Lehrerverband hält es außerdem für einen „unhaltbaren Zustand“, dass jedes Bundesland „beim Abitur macht, was es will“. Meidinger sagte der NOZ, er sehe Deutschland auf dem Weg zu generellen Hochschuleingangsprüfungen wie im angelsächsischen Raum, wenn es die Schulminister „nicht endlich hinkriegen, ein in allen Bundesländern vergleichbares, qualitativ anspruchsvolles Abitur zu gestalten“.

Es sei absolut inakzeptabel, dass Schüler im einen Bundesland in Mathe eine schriftliche Abiturprüfung schreiben müssten, im anderen könnten sie Mathe im Abitur „komplett umschiffen“. In einigen Bundesländern gebe es noch ein Leistungskursabitur, in anderen nicht mehr. „Das ist ein Witz, wenn man bedenkt, dass die Abiturienten aus allen Bundesländern mit ihren auf völlig unterschiedliche Weise zustande gekommenen Noten um die gleichen Studienplätze konkurrieren“, so der Verbandschef.

Zuvor war bekannt geworden, dass in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Einser-Abiturienten in 15 von 16 Bundesländern gewachsen ist. 2018 hatte mehr als jeder vierte Absolvent (25,8 Prozent) einen Notenschnitt von mindestens 1,9. Dagegen hatte 2008 nur jeder fünfte Schulabsolvent (20,2 Prozent) diesen Wert erreicht.

16.09.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Umfrage Mehrheit sieht Qualitätsverluste bei Schulen

Die Mehrheit der Deutschen ist der Meinung, dass sich die Qualität der Schulbildung durch die Corona-Pandemie verschlechtert hat. Im sogenannten "Bildungsbarometer" des Münchener Ifo-Instituts, welches am Mittwoch veröffentlicht wurde, gaben dies 79 Prozent der ...

Bildung Lehrerverband sieht KI dauerhaft „an jeder Schule“

Stefan Düll, der neue Präsident des Deutschen Lehrerverbands, zeigt sich überzeugt von der dauerhaften Bedeutung der sogenannten "Künstlichen Intelligenz" an Schulen. ...

Studie Mädchen unterschätzen eigene Fähigkeiten in Naturwissenschaften

Bildung Wissenschaftsrat plädiert für praxisnahe Mathelehrer-Ausbildung

Wetter Vergangener Monat war heißester Juni seit Aufzeichnungsbeginn

"Schulleitungsmonitor Deutschland" GEW will Entlastung für überforderte Schulleitungen

Umfrage Große Mehrheit unzufrieden mit Schulen

Statistisches Bundesamt Wieder mehr ausländische Studienanfänger

Corona Fast alle Bundesländer erleichtern Abschlussprüfungen

Witten Jeder Zweite über 65 nimmt potenziell gefährliche Medikamente ein

Meidinger Halte nichts von Abkehr von Inzidenzen

Kekulé „Rasen selbst verschuldet in dritte Welle“

Nach Astrazeneca-Impfpause Kekulé fordert Umstieg auf „Notstrategie“

Lungenexperte Großteil der Corona-Patienten hat kaum Symptome

Coronavirus Weitere Antikörper-Studie zeigt hohe Dunkelziffer

Intensivpädagoge Klassen sollten von einem Lehrer betreut werden

Coronavirus Schülervertreter wollen Notenbonus für Prüfungen

Epidemiologe Schulen können normalen Präsenzunterricht fortführen

Coronavirus 250 Schüler und 32 Lehrer in NRW in Quarantäne

Corona-Atteste Ärzte verärgert über Lehrer wegen hoher Zahl

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »