newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Bundeswehr-Soldat mit G36
© über dts Nachrichtenagentur

Bericht Kabinett will Auslandseinsätze der Bundeswehr verlängern

So können ohne Entscheidungsdruck über eine Jamaika-Koalition verhandeln werden.

Berlin – Die Bundesregierung will alle Militäreinsätze der Bundeswehr, die zum Jahreswechsel auslaufen, um drei Monate verlängern. Eine solche Initiative will laut eines Berichts der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag) das Kabinett am Mittwoch auf den Weg bringen. Damit stellt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sicher, dass Union, Grüne und FDP ohne diesen Entscheidungsdruck über eine Jamaika-Koalition verhandeln können.

Wolfgang Hellmich (SPD), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, hält dabei ein baldiges Ende des Irak-Einsatzes für möglich. „Der Kampf gegen den IS in Nordirak scheint gewonnen und somit wäre der Auftrag für die Bundeswehr erfüllt“, sagte Hellmich den Funke-Zeitungen. Er sieht mit Sorge, „dass sich im Norden des Irak die Lage kritisch zuspitzt“. Dort sind Kämpfe zwischen Kurden und der irakischen Armee ausgebrochen. Deutsche Ausbilder könnten in einen innerstaatlichen Konflikt hineingezogen werden, sagte Hellmich.

Auch der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, kann sich ein Ende des Einsatzes vorstellen. „Die Übernahme von Verantwortung nach dem Gießkannenprinzip ist mit der kleinsten Bundeswehr aller Zeiten schlicht nicht möglich“, sagte Wüstner den Funke-Zeitungen mit Blick auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr. „Eine mögliche Konsequenz könnte beispielsweise sein, dass das Engagement im Nordirak im kommenden Jahr beendet wird.“

Wüstner hält zugleich eine Erhöhung der Truppenstärke in Afghanistan für möglich: „Schon bei Mandatserteilung für die Mission Resolute Support Afghanistan im Jahr 2014 war aus Sicht der Streitkräfte die Mandatsobergrenze von 980 Mann zu niedrig bemessen“, so der Chef des Bundeswehrverbandes. „Der militärische Ratschlag verhallte seinerzeit ungehört.“

Der Plan der USA sieht unter anderem vor, die afghanischen Streitkräfte besser und in Echtzeit bei Operationen gegen die Taliban zu unterstützen. So könnten Ausbilder in die Nähe von Kampfhandlungen kommen, sagte Hellmich. Das wäre eine neue Situation, die „ein robusteres Mandat erforderlich machen würde“.

Anders als die USA habe die Bundesregierung nie den Afghanistan-Einsatz gründlich evaluiert. „Das ist ein Manko. Auch der letzte Fortschrittsbericht liegt schon drei Jahre zurück. Wir brauchen eine Evaluation und eine öffentliche Debatte darum“, forderte Hellmich.

17.10.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Heute hat Hessen eine Bundesratsinitiative vorgestellt, die eine Mindestspeicherfrist von IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität einführen soll. ...

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte und der private Sektor in Deutschland nach ersten Schätzungen etwa 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) entspricht dies einem nominalen ...

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

Integration Reform könnte Einbürgerungsverfahren verlängern

Grüne Lemke bezeichnet Haushaltsverhandlungen als „schwierig“

Wissing FDP will „absolut“ in Regierung bleiben

SPD Faeser hofft auf baldige Einigung bei Speicherung von IP-Adressen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »