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Grüne Von Notz kritisiert Bischof Abromeit für Äußerungen über Israel

„Die Aussagen des Bischofs sind unsäglich und machen mich fassungslos.“

Berlin – Die Äußerungen des evangelischen Bischofs Hans-Jürgen Abromeit über den Nahost-Konflikt und das deutsche Verhältnis zu Israel stoßen bei den Grünen auf Kritik. „Die Aussagen des Bischofs sind unsäglich und machen mich fassungslos“, sagte der religionspolitische Sprecher der Grünen, Bundestagsfraktionsvize Konstantin von Notz, der „Welt“ (Montagsausgabe).

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Idea hat Abromeit, Sprengelbischof für Mecklenburg und Pommern in der evangelischen Nordkirche, am vergangenen Donnerstag im thüringischen Bad Blankenburg beim Jahreskongress der evangelikalen Deutschen Evangelischen Allianz von einer „Überidentifikation“ der Deutschen mit dem Staat Israel gesprochen. Diese „Überidentifikaktion“ sei Resultat des deutschen Schuldbewusstseins infolge des Holocaust und habe das Beharren auf der Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson werden lassen.

Abromeit sagte laut des Berichts zudem, dass aus dem Selbstverständnis Israels als eines jüdischen Staates prinzipiell die Benachteiligung der Palästinenser folge und dass die israelische Siedlungspolitik ein Zeichen für eine religiöse Aufladung politischen Handelns sei.

Von Notz sagte, es sei „im besten Sinne Teil der Staatsräson unseres Landes“, dass es „nach der Schoah ein besonderes Verhältnis Deutschlands zum Staat Israel und zu den Jüdinnen und Juden in der ganzen Welt“ gebe. Wer dies infrage stelle, solle sich „mal umgucken“ und werde „feststellen, in welch problematischer Gesellschaft er sich wiederfindet“. Dies gelte gerade derzeit, da „Nationalisten und Revanchisten“ versuchen würden, „unsere Geschichte und die Verantwortung unseres Landes umzudeuten“.

Teilweise in Schutz nahm den Bischof hingegen der religionspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lars Castellucci. „Abromeit jetzt als Antisemiten hinzustellen und in eine Tradition mit den Deutschen Christen zu stellen, ist überzogen“, sagte Castellucci. Er gehe davon aus, dass den evangelischen Geistlichen „eher die Sorge treibt angesichts einer Situation, die immer auswegloser scheint“.

Doch betonte auch der SPD-Politiker, das Eintreten für die Sicherheit des Israels als deutsche Staatsräson sei „folgerichtig aus unserer Geschichte“. Die Wendung „Überidentifikation“ sei „sicher keine geeignete Formulierung, wenn man miteinander auf Lösungssuche gehen will“.

Was die Bewertung des Nahost-Konflikts betrifft, so „muss man auf die menschenrechtliche Situation der Palästinenser hinweisen dürfen“, so Castellucci – aber „selbstverständlich auch darauf, dass die Palästinenser selbst wenig dafür tun, die Situation zu verbessern“.

05.08.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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