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"Open-Data-Kampagne" Digitalpolitiker begrüßen Microsoft-Vorstoß zur Datenteilung

Wer Open Data sage, müsse zudem auch Open Source sagen.

Berlin – Die vom US-Internetkonzern Microsoft gestartete „Open-Data-Kampagne“ stößt in der deutschen Politik auf ein positives Echo.

Der SPD-Digitalexperte Jens Zimmermann begrüßte, dass auch Microsoft die Chancen von Open Data für die digitale Gesellschaft erkannt habe, zumal das Unternehmen bisher nicht unbedingt als Vorreiter aufgefallen sei: „Wichtigstes Ziel muss es sein, bestehende Datensilos aufzubrechen, Innovationen und Wettbewerb zu ermöglichen und neue Datenmonopole zu verhindern“, sagte Zimmermann dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Hierbei komme Open Data eine „grundlegende Bedeutung“ zu.

Zudem sei es wichtig, „einen europäischen Rahmen zu schaffen, der den Schutz der personenbezogenen Daten garantiert und genau diesen Wettbewerb sicherstellt und Datenmonopole verhindert“, so der SPD-Politiker weiter.

Der CDU-Digitalpolitiker Tankred Schipanski sprach von einer „willkommenen Ergänzung“ der geplanten Änderung des Wettbewerbsrechts. Er hob allerdings auch hervor, dass „freiwillige Initiativen“ wie die von Microsoft die Notwendigkeit nicht ersetze, mit einer zügigen Gesetzesänderung, „digitale Marktmacht zu verhindern“.

Der Sprecher für Industriepolitik und digitale Wirtschaft der Grünen-Bundestagsfraktion, Dieter Janecek, mahnte zur Vorsicht beim Microsoft-Vorstoß. Es sei zwar prinzipiell zu begrüßen, wenn sich globale IT-Konzerne wie Microsoft zum Prinzip Open Data bekennen und sich gegen die Konzentration von Datenmacht stellen.

„Gleichzeitig ist Microsoft natürlich selbst ein Konzern mit dominierender Marktmacht in der digitalen Ökonomie“, so der Grünen-Bundestagsabgeordnete. Man müsse also auch „sehr genau hinschauen, wo auch deren Eigeninteresse bei der Kampagne“ liege. Wer Open Data sage, müsse zudem auch Open Source sagen, denn beides trage zu mehr Transparenz und fairerem Wettbewerb bei, sagte Janecek.

Microsoft ist am Dienstagnachmittag mit einer Initiative für Datenoffenheit gestartet. „Wenn Daten häufiger öffentlich zugänglich gemacht und geteilt werden, können Unternehmen von wertvollen Erkenntnissen profitieren, Fachwissen weitergeben und Daten nutzbringender für alle machen. Davon profitieren alle mehr, als wenn sie allein handeln“, schreibt Microsoft-Juristin Jennifer Yokoyama in einem Blogeintrag.

Die Ankündigung ist der Startschuss einer längerfristig angelegten Initiative. Microsoft will demnach in die „notwendigen Voraussetzungen für das Teilen von Daten“ investieren.

21.04.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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