newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Bundeswehr-Soldaten
© über dts Nachrichtenagentur

Bericht Bundeswehr-Ausgaben für Nachwuchswerbung weiterhin hoch

„Die Bundeswehr betreibt eine gezielte Militarisierung der Gesellschaft.“

Berlin – Trotz Kritik sind die Ausgaben der Bundeswehr für die Nachwuchswerbung seit Jahren unverändert hoch. Das geht aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, über welche die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet.

Die Gesamtausgaben dafür beliefen sich demnach 2018 auf 34,5 Millionen Euro. Das war ein ähnliches Niveau wie im Jahr 2017, als 35,2 Millionen Euro ausgegeben wurden. 2016 waren es 34,08 Millionen Euro gewesen.

Dabei steckte die Truppe im vergangenen Jahr mehr Geld in Anzeigen für die Personalwerbung. Diese Ausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahr von 20,7 auf 22,3 Millionen Euro. 2018 warb die Bundeswehr auf 2.174 Messen und Ausstellungen um Bewerber. Das war der höchste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2006.

Die Linken-Politiker Ulla Jelpke kritisierte die Werbemaßnahmen der Bundeswehr. „Die Bundeswehr betreibt eine gezielte Militarisierung der Gesellschaft.“ Zudem suggeriere die Bundeswehr mit ihren Kampagnen, Soldat sei ein Job wie jeder andere: „Das ist schlicht und einfach verantwortungslos und verharmlost letztlich die Schrecken von Krieg und Gewalt“, so Jelpke.

Der Vorstandssprecher des internationale Kinderhilfswerks Terre des Hommes, Albert Recknagel, sagte der NOZ: „Die Anwerbepraxis der Bundeswehr ist und bleibt höchst fragwürdig.“ Um jugendliche Schüler werde vor allem mit „Abenteuer, Fun und Action“ geworben. Das Kinderhilfswerk forderte, dass keine Minderjährigen mehr als Soldaten von der Bundeswehr rekrutiert werden dürften.

Recknagel sagte, weder die Ausbildungspraxis noch der Alltag in den Kasernen seien „angesichts von Drill, sexuellen Übergriffen und rechtsradikalen Vorkommnissen jugendgerecht“.

2018 hatte die Bundeswehr 1.679 Soldaten eingestellt, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren.

Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Henning Otte, verteidigte dagegen die Nachwuchswerbung. „Angesichts der veränderten Sicherheitslage ist es noch wichtiger, das richtige Personal in ausreichender Zahl für die Bundeswehr zu gewinnen“, sagte er. Dazu gehöre auch die Anwerbung junger Leute: „Das gilt gerade in Zeiten der Freiwilligenarmee Bundeswehr.“

07.06.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Heute hat Hessen eine Bundesratsinitiative vorgestellt, die eine Mindestspeicherfrist von IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität einführen soll. ...

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte und der private Sektor in Deutschland nach ersten Schätzungen etwa 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) entspricht dies einem nominalen ...

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

Integration Reform könnte Einbürgerungsverfahren verlängern

Grüne Lemke bezeichnet Haushaltsverhandlungen als „schwierig“

Wissing FDP will „absolut“ in Regierung bleiben

SPD Faeser hofft auf baldige Einigung bei Speicherung von IP-Adressen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »