newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Andreas Scheuer
© über dts Nachrichtenagentur

Pkw-Maut Bundestags-Gutachten setzt Verkehrsminister unter Druck

Grüne-Politiker fordern Scheuers Rücktritt.

Berlin – Vor dem für Dienstag erwarteten Beschluss eines Bundestags-Untersuchungsausschusses zur Pkw-Maut kommt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) immer stärker unter Druck.

Wie der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags in einem Gutachten feststellt, hätte der Minister die Verträge nicht vor dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) abschließen müssen. Er hätte das Urteil abwarten können.

„Auf unvorhergesehene Verzögerungen oder Ereignisse während des Vergabeverfahrens kann der öffentliche Auftraggeber (…) mit der Verlängerung der (…) einschlägigen Fristen reagieren“, heißt es in dem Gutachten, über das die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Und: „Die nachträgliche Verlängerung von vergaberechtlichen Fristen ist grundsätzlich möglich“. Es brauche nur „eine sachliche Rechtfertigung.“

Scheuer argumentiert bisher, er habe die Verträge für die Maut bis Ende 2018 unterschreiben müssen. Er habe „keinen Anlass“ gehabt, mit dem Zuschlag zu warten. Es habe keine Alternative gegeben.

Die Grünen-Politiker Sven-Christian Kindler und Stephan Kühn, die das Gutachten in Auftrag gegeben haben, werfen Scheuer vor, Steuergeld unnötig aufs Spiel gesetzt zu haben: Wenn er das Urteil abgewartet hätte, „dann hätte der Bund Rechtssicherheit gehabt und hätte kein Risiko bei den Milliardenverträgen eingehen müssen“, sagten der Haushaltspolitiker Kindler und der Verkehrspolitiker Kühn den Funke-Zeitungen. Nun drohten dem Bund Schadenersatzforderungen in dreistelliger Millionenhöhe.

Beide Politiker fordern Scheuers Rücktritt: „Dass Andreas Scheuer noch immer Minister ist, ist angesichts der Vielzahl an Tricksereien, Manipulationen und Lügen bei der Pkw-Maut absolut unverständlich.“

An diesem Dienstag wollen die Fraktionen der FDP, der Linken und der Grünen im Bundestag einen Untersuchungsausschuss beschließen, um das Debakel rund um die Verträge zur Pkw-Maut aufzuklären.

15.10.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Heute hat Hessen eine Bundesratsinitiative vorgestellt, die eine Mindestspeicherfrist von IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität einführen soll. ...

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte und der private Sektor in Deutschland nach ersten Schätzungen etwa 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) entspricht dies einem nominalen ...

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

Integration Reform könnte Einbürgerungsverfahren verlängern

Grüne Lemke bezeichnet Haushaltsverhandlungen als „schwierig“

Wissing FDP will „absolut“ in Regierung bleiben

SPD Faeser hofft auf baldige Einigung bei Speicherung von IP-Adressen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »