newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Bauarbeiter
© über dts Nachrichtenagentur

Teure Handwerkerfehler Baugewerbe will Wiedereinführung von Meisterzwang

Union und SPD haben sich offen gezeigt für die Klagen der Handwerksverbände.

Berlin – Angesichts einer zunehmenden Zahl teurer Handwerkerfehler auf deutschen Baustellen fordert das Baugewerbe die Wiedereinführung des Meisterzwangs.

Die Liberalisierung vor 15 Jahren habe „eine dramatische Abwärtsspirale in Gang gesetzt, unter der besonders handwerkliche Qualität und Verbraucherschutz leiden“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa, der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe).

Seither sei es „möglich, sich ohne Qualifikationsnachweis selbständig zu machen – mit verheerenden Folgen für die Bauqualität und einem deutlichen Anstieg der Schadenszahlen“, so der ZDB-Hauptgeschäftsführer weiter. Kritik gibt es vor allem an der oft mangelhaften Arbeit von Fliesenlegern. Laut Pakleppa stieg „die durchschnittliche Schadenssumme aufgrund mangelnder Qualifikation“ seit 2004 im Schnitt von 9.000 auf zirka 16.000 Euro, für Bauherren könne das, Rechtsstreitigkeiten inbegriffen, „existenzbedrohend werden“.

2004 hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung in 53 von 94 Handwerksberufen den Meisterzwang abgeschafft, im Kampf gegen die seinerzeit hohe Arbeitslosigkeit. Im Baugewerbe sind davon Fliesen-, Platten-, Mosaik- und Estrichleger betroffen.

Seit der Liberalisierung ist die Zahl der Fliesenlegerbetriebe nach Angaben des ZDB sprunghaft gestiegen. Waren es 2004 bundesweit etwa 12.000, so habe es Ende 2017 schon fast 70.000 gegeben. Rund ein Drittel komme aus Staaten Mittel- und Osteuropas, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf den Zentralverband Deutsches Baugewerbe.

Zugleich habe die Ausbildung erheblich gelitten. Die Zahl bestandener Meisterprüfungen sei von 550 auf 100 pro Jahr abgesackt – ein Minus von 80 Prozent, hieß es weiter. Lehrlinge ausbilden dürfen bis heute nur Handwerksmeister. Der ZDB sieht eine „akute Bedrohung“ der dualen Ausbildung.

Union und SPD haben sich offen gezeigt für die Klagen der Handwerksverbände. Am 4. und 5. Juni gibt es im Bundeswirtschaftsministerium eine Anhörung, bei der auch der ZDB gefragt ist. Die Große Koalition will, wo nötig, zur Meisterpflicht zurückkehren. Bis Jahresende soll die Entscheidung fallen.

29.05.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Die Arbeitslosenrate in den USA ist im November von 3,9 Prozent im Vormonat auf 3,7 Prozent gesunken. Das teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. ...

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Das Aus für die rund 60 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds könnte dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt in der Zukunft haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die der "Spiegel" berichtet. ...

Warnstreik Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Warnstreik Notfahrplan der Bahn angelaufen

AGVP Pflege-Arbeitgeber für Beibehaltung des Dienstwagenprivilegs

Arbeitsagentur Nahles kündigt mehr Job-Druck auf Geflüchtete an

Zugverkehr GDL verspricht Streikpause ab Freitag und bis ins neue Jahr

Zugverkehr GDL-Streik bei der Bahn ab Donnerstagabend

Zugverkehr GDL erklärt auch Verhandlungen mit Transdev für gescheitert

Studie Textilien aus Zwangsarbeit gelangen weiter in die EU

Kolumbien Deutsche Wirtschaft plant Lateinamerika-Offensive

Bundesagentur für Arbeit Schwache Entwicklung des Arbeitsmarkts setzt sich fort

Statistisches Bundesamt Erwerbstätigkeit im Oktober leicht gestiegen

Arbeitsmarkt Verdi sorgt sich wegen Signa-Insolvenz um Galeria-Jobs

Arbeitsmarkt Eltern- und Schülervertreter zeigen Verständnis für Lehrer-Streik

Bildung Bundesweiter Bildungsstreik beginnt

Arbeitsmarkt Arbeitgeber erwarten Wohlstandsrückgang wegen Fachkräftemangel

Unternehmen Bahn greift GDL-Chef Weselsky an

Unternehmen GDL kündigt „härtesten Arbeitskampf“ an

Länder-Tarifrunde Verdi ruft zu Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »