newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Euromünzen
© über dts Nachrichtenagentur

Bericht EZB-Geldpolitik gefährdet Arbeit vieler Stiftungen

„Die niedrigen Zinsen reduzieren uns Jahr für Jahr in den Möglichkeiten.“

Berlin – Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gefährdet laut eines Berichts der F.A.Z. (Dienstagsausgabe) die Arbeit vieler Stiftungen in Deutschland.

„Die niedrigen Zinsen reduzieren uns Jahr für Jahr in den Möglichkeiten, Gelder für karitative Projekte unserer Mitglieder zur Verfügung zu stellen“, sagte Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender der Caritas-Stiftung im Erzbistum Köln, der Zeitung.

Zwar würden Mieterträge und Spenden den Zinsrückgang ein wenig abfedern – dennoch sei der Rückgang spürbar. Eingeschränkt seien Stiftungen, deren Vermögen ganz oder überwiegend in sicheren Rentenpapieren investiert sei und deren Arbeit vor allem auf Vermögenserträgen fuße.

„Denn dann können sie schlichtweg weniger für das Gemeinwohl ausschütten. Gleichzeitig steigt bei absolut gleichbleibenden Verwaltungskosten der prozentuale Anteil ebendieser an den nun geringeren Gesamtausgaben“, sagte Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, der F.A.Z.

Er sorgt sich vor allem um kleine Stiftungen. „Einem Großteil der kapitalstärkeren Stiftungen geht es derzeit gleichwohl gut, weil sie mit Aktienpaketen, Immobilieninvestments und Unternehmensbeteiligungen von den aktuellen Entwicklungen der Wirtschaft in gewichtigen Teilen der Vermögensanlage durchaus profitieren.“

Antragstellern und anderen Beteiligten sei durchaus bewusst, dass sie nur ausschütten können, was sie auch verdienen. „Aber das dauerhaft niedrige und immer noch weiter sinkende Zinsniveau ist schon ernüchternd und stärkt nicht gerade den Stiftungsgedanken“, sagte Hoyer von der Kölner Caritas-Stiftung.

Er äußerte sich zur Geldpolitik der EZB: „Es gibt sicher gesamtwirtschaftliche Argumente, die für eine solche Politik sprechen“, sagte er der F.A.Z. „Aus Sicht der Versicherer, Sparer und Stifter ist diese Politik jedoch nicht zu begrüßen. Sie führt zu einer schleichenden Entwertung des Vermögens.“

Dass eine Stiftung ihr Kapital verbraucht, nennt er eine aus der Not heraus geborene Idee. Dies weiche die Stiftungsidee auf und könne sie auf längere Sicht beschädigen.

Die lockere Geldpolitik der EZB gefährde die Stiftungsarbeit: Durch die niedrigen Zinsen lohne sich das langfristig gedachte Spenden weniger, das von Erträgen der Kapitalanlage lebt. „Man muss entweder höhere Risiken eingehen, um noch eine halbwegs attraktive Verzinsung zu erlangen, oder mit niedrigen Zinsen leben, was wiederum die Arbeit der Stiftung erschwert“, sagte Hoyer der F.A.Z.

Besonders gefährlich sei jedoch die Dauer der Niedrigzinsphase: Je länger diese anhalte, desto mehr schränke dies die Stiftungsarbeit ein.

09.02.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Statistisches Bundesamt Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe verzeichnet Rückgang

Im Februar 2024 ist der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gegenüber Januar 2024 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 war ...

Statistisches Bundesamt Waren im Wert von 241 Millionen Euro in den Iran exportiert

Im Handel mit dem Iran verhängte die Europäische Union (EU) strenge Beschränkungen. Diese wurden im Juli 2023 aufgrund der Unterstützung Irans für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärft. Aktuell werden wegen der Beteiligung Irans am Konflikt ...

Bericht Energiepreisbremsen weiterhin relevant

"Selbstbedienungsladen" Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Bericht Geheimdienst hatte vor Nord-Stream-Anschlag „Hinweise“

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Finanzindustrie Ex-Bundesbankchef Weidmann warnt vor digitalem Euro

Warnstreik Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Warnstreik Notfahrplan der Bahn angelaufen

AGVP Pflege-Arbeitgeber für Beibehaltung des Dienstwagenprivilegs

Stillstand Streik bei der Bahn beginnt

Bericht RWE und EnBW wollen Förderung für Solarmodule aus Europa

Bericht Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

EuGH Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditgewährung sein

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

Statistisches Bundesamt Produktion im Oktober 2023 gesunken

Arbeitsagentur Nahles kündigt mehr Job-Druck auf Geflüchtete an

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »