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Bericht EZB erleichtert Finanzierung griechischer Banken

Risikoabschläge auf griechische Staatsanleihen gesenkt.

Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat offenbar die Finanzierung griechischer Banken kurz vor den Parlamentswahlen erheblich erleichtert. Laut eines Berichts der „Welt am Sonntag“ können sich die Kreditinstitute seit November deutlich mehr Geld bei der Zentralbank leihen, weil die EZB die Risikoabschläge auf griechische Staatsanleihen gesenkt hat, die als Sicherheiten eingereicht werden. Diese Papiere lägen zu großen Teilen bei den heimischen Banken.

Die Entscheidung traf der EZB-Rat am 19. November vergangenen Jahres. Es ging um den Umgang mit den Anleihen, die Banken als Sicherheiten verpfänden müssen, wenn sie sich bei der Notenbank Geld leihen. Dabei gelten Risikoabschläge – wer eine Anleihe mit einem Volumen von 100.000 Euro einreicht, bekommt also nicht 100.000 Euro Kredit, sondern deutlich weniger.

Noch im Juli hatte der EZB-Rat hohe Abschläge für griechische Staatsanleihen bestätigt, sie lagen je nach Laufzeit zwischen 15 und 71 Prozent. Die hohen Abschläge spiegeln das Risiko eines Zahlungsausfalls wieder.

Nur vier Monate später, am 19. November, sah der EZB-Rat offenbar deutlich geringere Risiken in Griechenland. Die Risikoabschläge wurden drastisch gesenkt, schreibt die Zeitung. Für Anleihen mit kurzer Laufzeit sind es demnach statt 15 nur noch 6,5 Prozent, für dreijährige Anleihen sank der Abschlag gar um zwei Drittel, von 33 auf elf Prozent.

Erhebliche Erleichterungen habe es auch für Bankanleihen gegeben, die von der griechischen Regierung garantiert werden und die von den betroffenen Banken bei der EZB ohne Umweg gegen frisches Geld eingetauscht werden können.

Der EZB-Rat begründete die Lockerung damit, dass sich Griechenland weiterhin den Sparauflagen im Hilfsprogramm unterwerfe und sprach darüber hinaus von den „allgemein verbesserten Marktbedingungen für griechische Anleihen“. Die EZB informierte über die Änderungen nur per Gesetzesblatt.

Für die griechischen Banken, die einen erheblichen Teil der Staatsanleihen des Landes halten und vielfach auf Notenbank-Kredite angewiesen sind, war die großzügige Lockerung ein Segen, schreibt die Zeitung. Sie konnten sich demnach schlagartig bis zu 27 Milliarden Euro zusätzlich bei der EZB leihen. In welchem Umfang die Banken von der Möglichkeit Gebrauch machen, geben die Notenbanker der Zeitung zufolge nicht preis.

So mancher hochrangige Notenbanker würde diese Erleichterungen angesichts der Eskapaden der neuen Regierung in Athen offenbar inzwischen gerne zurückdrehen oder die Finanzierungsbedingungen sogar noch weiter verschärfen.

Je klarer sich ein Bruch mit den Hilfsprogrammen abzeichne, desto weniger könne die EZB die griechischen Banken länger finanzieren, mahnen einige Ratsmitglieder dem Vernehmen nach bereits. Herrschende Meinung im Rat soll aber derzeit sein, dass die EZB zunächst noch abwarten sollte. Ein Sprecher der EZB wollte sich dazu nicht äußern.

01.02.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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