newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Islamischer Staat
© The Islamic State / gemeinfrei

Bericht Deutsche Dschihadisten arbeiten für den Geheimdienst des IS

Folterungen seien an der Tagesordnung gewesen.

Berlin – Deutsche Dschihadisten arbeiten offenbar beim Geheimdienst der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Dort sollen sie auch foltern, berichten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR unter Berufung auf Aussagen eines IS-Rückkehrers, der von Oktober 2013 bis November 2014 in Syrien war. Acht dieser dreizehn Monate verbrachte der Rückkehrer nach seinen eigenen Angaben in einer Einheit, die sich „Sturmtrupp“ nannte und für die Festnahme von Deserteuren und sogenannten Abweichlern zuständig war. Zudem habe er in einem IS-Gefängnis gearbeitet.

In der Einheit, so die Angaben des Rückkehrers, seien noch weitere Deutsche aktiv gewesen. Der Generalbundesanwalt bezeichnet sie als „Abteilung Innere Sicherheit“ des IS. Nach den Aussagen des Rückkehrers, der den drei Medien zufolge aus der Salafisten-Szene im nordrhein-westfälischen Dinslaken-Lohberg stammt, war er in der syrischen Stadt Manbij eingesetzt und an zehn bis fünfzehn Festnahmen beteiligt.

Folterungen seien an der Tagesordnung gewesen. Gefangene seien so lange gequält worden, bis sie gestanden hätten. Auch habe es einen regelrechten „Hinrichtungsmarktplatz“ gegeben, auf dem Erschießungen und Enthauptungen stattgefunden hätten. Zudem habe er eine Kreuzigung gesehen.

Die mehr als 20 Vernehmungen zeichnen laut SZ, NDR und WDR ein umfassendes Bild der Repression im „Islamischen Staat“. Die Schilderungen des Rückkehrers fügten sich ein in die Berichte anderer IS-Rückkehrer und syrischer Menschenrechtsorganisationen. Bereits vor Monaten hatte eine freigelassene deutsche Geisel berichtet, dass sich deutsche Islamisten unter den Folterern des IS befänden.

Nur aufgrund besonderer Empfehlung sei man zum IS-Geheimdienst versetzt worden, so der Rückkehrer. Er kehrte Ende 2014 nach Dinslaken zurück und berichtete einem Glaubensbruder über seine Zeit beim IS. Er habe direkt für den „Emir“ gearbeitet. Die Polizei hörte das in einem Auto geführte Gespräch ab, der Rückkehrer wurde verhaftet.

Im Januar soll der Prozess gegen ihn vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht beginnen. Weil er umfangreich über deutsche IS-Kämpfer aussagte, soll er in anderen Verfahren als Zeuge auftreten.

20.10.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Bundeskriminalamt Polizei wirft „Letzter Generation“ 1.200 Straftaten vor

Mitglieder der Protestgruppe "Letzte Generation" sollen in den letzten Jahren laut dem Bundeskriminalamt (BKA) rund 1.200 Straftaten verübt haben, so ein vertrauliches Lagebild. ...

Gesundheit Landgericht weist Klage zu mutmaßlichem Corona-Impfschaden ab

Das Landgericht Rottweil hat eine Klage gegen einen deutschen Impfstoffhersteller wegen eines behaupteten Impfschadens abgewiesen. Das teilte das Gericht am Mittwoch mit. ...

Terrorismus Mehrjährige Haftstrafen für „Gruppe S.“

Karlsruhe Legasthenie-Vermerke in Zeugnissen unter Umständen möglich

Justiz Weitere Anklage nach Attacke auf Asylbewerberheim in Saarlouis

Amokalarm Bedrohungslage an Schule in Hamburg

Gesundheit Niederlage für Suizidwillige vor Bundesverwaltungsgericht

Luftfahrt Hamburger Flughafen wegen Geiselnahme weiterhin gesperrt

Polizeimeldung Betrieb am Flughafen Hamburg eingestellt – Großalarm

GdP Unpolitische „Spaßrandale“ schwer zu verhindern

Polizeimeldung Tatverdächtiger nach Tötungsdelikt an schwangerer Frau festgenommen

Nach Angriff in Fitnessstudio Mutmaßlicher IS-Anhänger vor Gericht

NRW Über 3.000 Autodiebstähle im ersten Halbjahr

Verfahren zu Pro-Palästina-Demos Anwaltverein gegen Priorisierung

Fake Niemand bei Berliner Palästinenser-Protest gestorben

Bericht Angeklagter im Brokstedt-Prozess psychisch krank

Kriminalität Razzia gegen „Reichsbürger“ in mehreren Bundesländern

Sachsen Über 500 Ermittlungsverfahren wegen Schleuserkriminalität

Saarlouis Lange Haftstrafe nach Attacke auf Asylbewerberheim

Parteien BGH bestätigt Versetzung von AfD-Richter in den Ruhestand

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »