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Tennis Azarenka gegen Scharapowa in lautstarkem Finale

Siegerin des Australian-Open-Endspiels wird die neue Nummer eins.

Melbourne – Victoria Azarenka fiel auf die Knie und schlug die Hände vors Gesicht, Maria Scharapowa riss die Arme hoch und beugte sich dann tief nach vorn: Die Reaktionen waren unterschiedlich, das Resultat war das Gleiche. Nach Dreisatzsiegen in den mit 2:12 Stunden Spielzeit exakt gleich langen Halbfinalduellen erreichten die Weißrussin Azarenka und die Russin Scharapowa das Finale der Australian Open am Samstag. Azarenka setzte sich gegen Titelverteidigerin Kim Clijsters aus Belgien mit 6:4, 1:6, 6:3 durch. Scharapowa besiegte die Tschechin Petra Kvitova 6:2, 3:6, 6:4.

Damit trifft im ersten Grand-Slam-Finale 2012 die Dritte der Weltrangliste, Azarenka, auf die Vierte, Scharapowa. Die Siegerin wird Nachfolgerin der Dänin Caroline Wozniacki als Nummer eins. Keine Meriten, die Scharapowa nicht schon besessen hätte. Die 24-Jährige gewann 2008 in Melbourne ihren dritten Grand-Slam-Titel und stand 2005 und 2007 für einige Wochen an der Spitze. Scharapowa hat nur den Pokal im Auge: “Mir geht es um den Grand-Slam-Titel und nicht um die Nummer eins.” Die zwei Jahre jüngere Weißrussin, die erstmals ein Finale der vier großen Turniere erreichte, gab zu: “Die Weltrangliste ist schon im Hinterkopf.”

Dass Victoria Azarenka die siebte Stufe bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie erlebte, wertete Scharapowa nicht als Vorteil für sich: “Ich erwarte, dass sie gutes Tennis spielt.” Die Russin, die eine 3:3-Bilanz in den bisherigen Duellen aufweist, ist gewarnt. Petra Kvitova hatte zuvor auch noch nie ein Grand-Slam-Finale bestritten und sie dann im vergangenen Wimbledon-Endspiel besiegt.

Bei der Revanche in Melbourne sicherte sich Scharapowa den ersten Satz, dann aber reduzierte die Gegnerin ihre Fehlerquote. Die Wimbledonsiegerin gewann den zweiten Satz und hatte auch im dritten Vorteile. “Ich hatte viele Breakchancen, nutzte sie aber nicht. Am Schluss lief es dann unglücklich für mich”, haderte Kvitova.

Scharapowa bekam kaum noch Chancen, den Aufschlag der Tschechin zu attackieren. “Am Schluss konnte ich dann endlich einige gute Returns spielen”, erinnerte sich die Siegerin. Als Kvitova beim ersten Matchball den Ball hinter die Grundlinie schoss, schrie Scharapowa laut auf. Sie hatte das lautstarke Finale zweier Spielerinnen, die wegen ihres heftigen Stöhnens in den vergangenen Tagen viel Kritik hatten einstecken müssen, gewonnen.

Zuvor hatte sich Viktoria Azarenka von der Größe des Ereignisses nicht unterkriegen lassen und auch dem Druck von Kim Clijsters standgehalten. Ihre Gefühle konnte sie dann nicht mehr kontrollieren, als sie ihren “Traum” erfüllt sah. “Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich es geschafft habe, ich könnte weinen”, sagte Victoria Azarenka noch auf dem Centre Court, dann schossen ihr die Tränen in die Augen. “Ich bin so erleichtert”, schluchzte sie.

Ihr größter Erfolg war bislang das Halbfinale in Wimbledon 2011. Dass sie die Hürde zum Endspiel eines Grand-Slam-Turniers ein halbes Jahr später meisterte, führte Kim Clijsters auf Erfahrungen wie in London zurück. “Sie hat dazugelernt. Sie spielt konstanter, bewegt sich viel besser und lässt sich nicht mehr hängen. Sie hat viel mehr Selbstvertrauen”, analysierte die viermalige Grand-Slam-Turniersiegerin.

Die Weißrussin zeigte sich am Australian Day von Beginn an der großen Aufgabe gewachsen. Sie ignorierte die eindeutigen Sympathiebekundungen für ihre populäre Gegnerin und nahm Clijsters früh den Aufschlag zum 2:1 ab. Den Vorsprung brachte sie nach 48 Minuten mit dem dritten Satzball über die Zeit zum 6:4.

Damit war der Ehrgeiz der 28 Jahre alten Belgierin noch mehr angestachelt. Clijsters nutzte die plötzlichen Probleme Azarenkas beim Aufschlag und attackierte jeden Ball. “Sie hat mich in diesem zweiten Satz klar dominiert und ließ mich viel laufen. Ich bin mir vorgekommen wie bei einem Marathon”, fasste die spätere Siegerin den zweiten Durchgang zusammen, den Clijsters 6:1 schießlich gewann.

Im dritten Satz ging es hin und her, dann glückte der Weißrussin das vorentscheidende Break zum 5:3. Beim zweiten Matchball gegen sich beendete Kim Clijsters ihre Australian-Open-Karriere selbst, als sie eine Rückhand ins Aus schoss. Die Mutter einer vier Jahre alten Tochter wird am Ende der Saison ihre Karriere beenden.

26.01.2012 - dapd / newsburger.de

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