Osnabrück – Der Abschlussbericht der von der Bundesregierung eingesetzten „Zukunftskommission Landwirtschaft“ trifft in ebendieser Branche auf erhebliche Widerstände. Die Bauern-Protestbewegung „Land schafft Verbindung“ (LSV), deren Großdemonstrationen Auslöser für die Einberufung des Gremiums waren, behält sich vor, die Ergebnisse nicht zu akzeptieren.
Bundessprecher Anthony-Robert Lee sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag): „Wie wir uns positionieren, ob wir hinter dem Abschlussbericht stehen oder nicht, ist offen.“ Man arbeite den Bericht derzeit durch und werde voraussichtlich bis zum Wochenende eine Stellungnahme abgeben.
„Stimmung ist auf einem absoluten Tiefpunkt“
„Die Stimmung ist derzeit auf einem absoluten Tiefpunkt“, sagte Lee. „Viele Kollegen fragen sich angesichts des Berichtes: ,Dafür sind wir auf die Straße gegangen? Das soll es gewesen sein?'“
Neben dem Bericht sorge beispielsweise auch die Ankündigung einzelner Handelskonzerne für Unverständnis, künftig nur noch Fleisch aus besseren Haltungsbedingungen verkaufen zu wollen. Die dafür nötigen Umbauten an den Ställen bekommen viele Landwirte weder finanziert noch genehmigt. „Viele Bauern sind bereit, wieder auf die Straße zu gehen“, sagte Lee.
„Land schafft Verbindung“ hatte in Person von Landwirt Dirk Andresen an den Sitzungen der Kommission teilgenommen. Andresen ist allerdings mittlerweile von seinem Posten innerhalb der Protestbewegung zurückgetreten. Auf Anfrage der „NOZ“ verteidigte er den Abschlussbericht: Dieser sei ein klares Bekenntnis aller Beteiligten zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Das Gremium setzte sich aus mehr als 30 Vertretern aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutz zusammen.
Der Abschlussbericht wurde am 6. Juli an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben.
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