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GdP Zahl der Einbrüche steigt zum dritten Mal in Folge

Dramatischer Zuwachs vor allem in Berlin – GdP-Chef Witthaut klagt über osteuropäische Banden.

Berlin – Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat im vergangenen Jahr drastisch zugenommen. Nachdem sie über Jahre hinweg zurückgegangen oder zumindest annähernd konstant geblieben war, gab es nun den dritten Anstieg in Folge.

2011 habe es fast zehn Prozent mehr Einbrüche gegeben als noch im Vorjahr, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, der Nachrichtenagentur dapd in Berlin unter Berufung auf vorläufige Zahlen aus zwölf Bundesländern. Besonders in Berlin habe es mit 26,3 Prozent einen dramatischen Anstieg gegeben. Die offizielle Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts erscheint im Mai.

Vor allem organisierte Banden aus Osteuropa machten den Beamten zu schaffen, sagte Witthaut: „Diese schlagen sogar eine Art Schneise.“ An einem Abend werde insbesondere in grenznahen Regionen in ganze Straßenzüge eingebrochen. Bevorzugtes Ziel seien dabei Einfamilienhäuser.

Laut den vorläufigen Angaben der GdP ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr um neun Prozent gestiegen. Allerdings gibt es aus Bayern, Brandenburg, Sachsen und Thüringen noch keine Zahlen. In den anderen Ländern gab es 2011 fast 120.000 Einbrüche.

Besonders in Berlin stiegen Diebe demnach deutlich häufiger in Wohnungen und Häuser ein. Dort gab es mehr als 11.000 Fälle, ein Viertel mehr als 2010. In Bremen stieg die Zahl um 19 Prozent auf rund 3.400, in Nordrhein-Westfalen um 12,5 Prozent auf etwa 50.400 und in Rheinland-Pfalz um 11,5 Prozent auf knapp 5.100. Einen Rückgang gab es dagegen in Hamburg, wo knapp 14 Prozent weniger Einbrüche verzeichnet wurden (rund 6.500).

Damit ist die Zahl der Einbrüche zum dritten Mal in Folge gestiegen. 2008 gab es laut Polizeilicher Kriminalstatistik noch rund 108.000 Einbrüche – allerdings in ganz Deutschland. Zum Vergleich: 1999 zählten die Beamten noch rund 150.000 Fälle. Die Aufklärungsquote der Verbrechen lag 2010 bei 15,9 Prozent.

Witthaut rät den Bürgern, sich bei den Beratungsstellen der Polizei über mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren. Diese böten Unterstützung, welche technischen Verbesserungen an Häusern vorgenommen werden könnten. Zudem mahnte er die Menschen zu mehr Aufmerksamkeit. „Wenn jemand etwas verdächtiges beobachtet, solle das sofort gemeldet werden“, sagte der Gewerkschafter.

Angesichts der Zahlen forderte er zudem einen Stopp des Personalabbaus. Wenn die Stellenstreichungen bei der Polizei wie bisher weitergingen, könnten die Beamten künftig keine Präsenz mehr zeigen. In den vergangenen zehn Jahren seien in den Ländern 10.000 Jobs abgebaut worden und weitere Streichungen in derselben Größenordnung seien für die kommenden Jahre geplant, kritisierte der GdP-Chef. Dadurch werde eine flächendeckende Kontrolle unmöglich.

21.04.2012 - dapd / newsburger.de

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