newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Schornsteinrauch in der Abendsonne
© Daniel Karmann / Archiv über dpa

Umweltbundesamt Deutscher CO2-Ausstoß deutlich gesunken

Die klimaschädlichen Ausstöße sanken um rund 41 Millionen Tonnen.

Berlin – Dank eines milden Winters sind im vergangenen Jahr die deutschen Kohlendioxid-Emissionen erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Die klimaschädlichen Ausstöße sanken um rund 41 Millionen Tonnen, was einem Rückgang um 4,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2013 entspricht. Das ergaben Auswertungen des Umweltbundesamtes, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Diese vorläufigen Daten wurden auch an die EU-Kommission übermittelt.

Insgesamt wurden in Haushalten, Gewerbe, Industrie, Verkehr, Land- und Energiewirtschaft vergangenes Jahr 912 Millionen Tonnen an Treibhausgasen in die Atmosphäre ausgestoßen. Das entspricht im Vergleich zu 1990 einem Rückgang von 27 Prozent in Deutschland. Damals wurden – auch wegen der hohen Emissionen in der DDR – noch rund 1250 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen.

Mit den neuen Werten rückt die Bundesregierung ihrem Ziel etwas näher, bis 2020 den CO2-Ausstoß um 40 Prozent zu reduzieren. Um das zu schaffen, wird derzeit auch über eine Strafabgabe für alte Kohlekraftwerke diskutiert. Deutschland sieht sich als ein Vorreiter und fordert den Abschluss eines UN-Weltklimavertrages im Dezember in Paris.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sprach nach den Anstiegen der Vorjahre, die auch durch den hohen Kohlestromanteil verursacht worden waren, von einer Trendumkehr. „Ein Großteil der Minderung war 2014 auf den milden Winter zurückzuführen.“ Aber ein Teil sei auch echten Fortschritten beim Klimaschutz zu verdanken. Allerdings kritisieren Umweltschützer mangelnde Fortschritte bei der Wärmedämmung von Gebäuden. So legte die große Koalition jüngst einen Steuerbonus für energetische Sanierungen wegen Streits um die Finanzierung auf Eis.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger betonte, die immer noch steigenden Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft und vor allem im Verkehr unterstrichen weiteren Handlungsbedarf. Ebenso die weiter hohen CO2-Ausstöße durch die Braunkohleverstromung – allein hier fielen 175 Millionen Tonnen Kohlendioxid an. Durch den schrittweisen Atomausstieg bis 2022 müssen verstärkt fossile Kraftwerke die wetterabhängige Ökostromerzeugung ausgleichen.

So war es in Vorjahren trotz der milliardenschweren Förderung von Solar-, Biomasse- und Windenergie und eines stetig steigenden  Ökostromanteils zum Paradoxon der Energiewende gekommen: Trotz mehr Grünstrom stiegen die klimaschädlichen Emissionen. Insgesamt hängt der Rückgang 2014 vor allem mit einem geringeren Heizbedarf zusammen. Erdgas verursachte 12,9 Prozent, Steinkohle 8,2 Prozent und Braunkohle 2,2 Prozent weniger Emissionen als noch 2013.

Da Deutschland trotz aller Bemühungen sein 40-Prozent-Ziel bis 2020 zu verfehlen droht, hatte Hendricks einen Aktionsplan vorgelegt. Ein Kernstück ist die Drosselung der Emissionen in Kraftwerken. Der dafür zuständige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) stößt mit seinen Plänen für eine Strafabgabe bei Überschreiten einer bestimmten Ausstoßgrenze aber auf Widerstand. Um die Emissionen der rund 500 fossilen Kraftwerke bis 2020 um zusätzliche 22 Millionen Tonnen CO2 zurückzufahren, sollen Betreiber von Kraftwerken, die älter als 20 Jahre sind, eine Abgabe zahlen.

31.03.2015 - dpa / newsburger.de

Weitere Meldungen

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, appelliert an die Ampelkoalition, ihre Wirtschaftspolitik zu überdenken und den Streit innerhalb der Koalition zu beenden, um der Wirtschaft des Landes neuen Antrieb zu verleihen. ...

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »