newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Wähler
© dpa

Nigeria Gespannte Lage nach Präsidentenwahl

Viele Wähler standen stundenlang an, um ihre Stimme abgeben zu können.

Abuja – Einen Tag nach der Präsidentenwahl im westafrikanischen Nigeria deutete alles auf ein knappes Rennen hin. Erste Auszählungsergebnisse in einigen Wahlbezirken sahen den muslimischen Herausforderer Muhammadu Buhari leicht vor dem christlichen Amtsinhaber Goodluck Jonathan.

Verlässliche Ergebnisse sollte es jedoch nach Auskunft der Wahlkommission nicht vor Montag geben. Rund 70 Millionen Nigerianer waren am Samstag im bevölkerungsreichsten Land des Kontinents aufgerufen, unter starken Sicherheitsvorkehrungen einen neuen Staatschef zu wählen.

Sollte der 72 Jahre alte früheren Militärdiktator Buhari den 57 Jahre alten Amtsinhaber Jonathan ablösen, wäre es der erste Wahlsieg der Opposition seit der Rückkehr des westafrikanischen Lands zur Demokratie 1999.  

Viele Wähler standen stundenlang an, um bis in die Nacht ihre Stimme abgeben zu können. Doch in etwa 300 der 150 000 Wahllokale gab es aufgrund technischer Probleme bei der Registrierung der Wähler so große Verzögerungen, dass die Abstimmung auf den Sonntag verlegt werden musste, teilte die Wahlkommission mit.     

Nigerianer wählen meist nach ethnischer Abstammung und Religionszugehörigkeit. Ungefähr die Hälfte der 178 Millionen Nigerianer sind Muslime und etwa 45 Prozent sind Christen, hauptsächlich im Süden des Landes. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass viele von Jonathans Amtsführung enttäuschte Christen für Buhari gestimmt haben könnten.

Der Amtsinhaber und seine regierende Demokratischen Volkspartei (PDP) versprachen den Wählern Kontinuität, Buhari und sein Oppositionsbündnis Partei der Fortschrittlichen (APC) warben mit der Bekämpfung der grassierenden Korruption und einem Sieg über den islamischen Terrorismus der Boko Haram. 

Die Wahl war ursprünglich bereits für den 14. Februar angesetzt, wurde aber wegen des Terrorfeldzugs von Boko Haram im Nordosten des Landes verschoben. Auch am Samstag wurden bei Anschlägen etwa 30 Menschen getötet. Seit 2009 töteten die sunnitischen Extremisten mindestens 14 000 Menschen.

UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon gratulierte Nigeria in einer Stellungnahme zur „weitgehend friedlichen und ordnungsgemäß durchgeführten“ Wahl. Er appellierte auch an die Nigerianer, sich weiterhin um Gewaltfreiheit zu bemühen. 

Rund um die Wahl waren etwa 360 000 Polizisten im Einsatz, um Zusammenstöße zwischen Anhängern der großen politischen Lager zu verhindern. Bei der letzten Wahl 2011 kamen dabei Schätzungen zufolge rund 1000 Menschen ums Leben. 

Um die Präsidentenwahl zu gewinnen, muss ein Kandidat neben einer absoluten Stimmenmehrheit auch mindestens 25 Prozent der Stimmen in zwei Dritteln der 36 Bundesstaaten des Landes gewinnen. Zur Wahl stehen zwar 14 Kandidaten. Sollte keiner die nötige Mehrheit erreichen, wäre in zwei Wochen eine Stichwahl fällig. Am Samstag wurde auch ein neues Parlament gewählt. 

29.03.2015 - dpa / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Ukraine EU-Militärausschuss pocht auf weitere Unterstützung der Ukraine

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »