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Munich Re Eurokrise noch nicht beendet

Bomhard sieht weiterhin ernste Probleme für die Euro-Zone.

München – Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re sieht die Eurokrise noch nicht als beendet und warnt eindringlich vor weiteren Schritten der Europäischen Zentralbank (EZB). „Die Eurokrise ist noch immer präsent, grundlegende Probleme sind noch nicht gelöst“, sagte der Munich-Re-Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe).

Den Kurs der EZB, die am Donnerstag möglicherweise weitere Staatsanleihenkäufe ankündigen will, sehe er kritisch. „Ich kann nicht erkennen, dass die Erwartungen der Inflation, vor allem der Kerninflation, gefährlich niedrig sind“, sagte Bomhard. Auch eine mögliche Deflation beunruhige ihn nicht. Zudem sei die Ausweitung nicht das geeignete Mittel, den Zins zu beeinflussen.

Bomhard sieht weiterhin ernste Probleme für die Euro-Zone. Es müssten nun wenigstens die vereinbarten Regeln eingehalten und die bereits vereinbarten Maßnahmen realisiert werden. „Wenn das nicht geschieht, schwindet das Vertrauen.

Die Erosion dieses so wichtigen Vertrauens ist in vollem Gange“, sagte Bomhard der „Süddeutschen Zeitung“. „In einigen Ländern gab es zwar Fortschritte, viele nationale Regierungen haben ihre Hausaufgaben aber nicht ausreichend abgearbeitet, notwendige Reformen wurden nicht beschlossen oder nicht umgesetzt“, sagte Bomhard. Außerdem müssten den vielen Ankündigungen dringend Taten folgen.

„Wie jedes System ist auch die Währungsunion eine bestimmte Zeit belastbar, sie ist elastisch. Aber es gibt Grenzen der Belastbarkeit“, warnte der Chef der Munich Re. In den internen Szenarien berücksichtige der Versicherer nach wie vor „auch ein zumindest teilweises Auseinanderfallen der Währungsunion“.

Durch die stark gefallenen Zinsen sei der Gewinn der Munich Re in den vergangenen Jahren pro Jahr etwa 500 Millionen Euro niedriger. Für Zukunft erwartet Bomhard in Europa keine steigenden Zinsen.

Die Munich Re arbeitet gleichzeitig an weiteren Terror-Versicherungen, sagte Bomhard: „Versicherungstechnisch kann die Assekuranz mit einem von einzelnen Personen ausgehenden Terrorismus, wie jetzt in Frankreich oder davor in Australien oder Kanada, umgehen, sprich, Deckungen anbieten. Diese Art von Terrorismus ist eher versicherbar als zentral organisierte Terroranschläge mit Beteiligung vieler Täter, wie etwa bei der Attacke auf das World Trade Center.“ Denn bei derartigen Angriffen könnten Dimensionen bei der Schadenhöhe erreicht werden, bei denen die Assekuranz an ihre Grenzen stößt.

21.01.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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