newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Schwangere Frau
© über dts Nachrichtenagentur

"Fetozid" Kritik an Embryonenreduktion bei Mehrlingsschwangerschaften

Laut „Focus“ gehen Experten von mehreren Hundert Fällen im Jahr aus.

Berlin – Politiker und Geistliche kritisieren die massenhafte Abtreibung von gesunden Embryonen bei Mehrlingsschwangerschaften in Deutschland, den sogenannten Fetozid. Laut „Focus“ gehen Experten von mehreren Hundert Fällen im Jahr aus, genaue Zahlen existieren jedoch nicht.

CDU-Gesundheitspolitiker Hubert Hüppe forderte im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „eine belastbare Meldepflicht“. Es müsse klar sein „dass Fetozide bei Mehrlingsschwangerschaften unter den Paragraphen 218 fallen, damit wenigstens eine Beratung der Frau stattfindet“.

Der Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Leiter der Abteilung für Öffentliche Verantwortung, Friedrich Hauschildt, sagte dem „Focus“, die Reduktion durch Fetozid sei ein „schwerwiegendes ethisches Dilemma“.

Wenn die Mehrlingsschwangerschaft durch künstliche Befruchtung zustande komme, werde „dieses Dilemma oft in Kauf genommen“, da in der Regel mehrere befruchtete Eizellen eingepflanzt würden. „Die EKD steht deshalb und aus weiteren Gründen der künstlichen Befruchtung kritisch gegenüber“, sagte Hauschildt.

Gerhard Ludwig Müller, zweiter Mann im Vatikan, Chef der Glaubenskongregation und zuständiger Kardinal für das Thema, sagte, die „sogenannte Embryonen-Reduktion ist die Tötung unschuldiger Menschen im Mutterschoß; sie kann deshalb nicht akzeptiert werden“.

Die Anerkennung der Menschenwürde von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod sei ein „Grundprinzip moralischen Handelns – unabhängig von jedem religiösen Bekenntnis“. Die katholische Kirche wisse sich diesem Prinzip verpflichtet.

Für die Mehrlingsreduktion wird Embryonen im Mutterleib Kaliumchlorid ins Herz gespritzt, der Tod tritt dann innerhalb kurzer Zeit ein. So will man Platz schaffen für ihre Geschwister und deren Risiko für Wachstumsverzögerungen oder Frühgeburten verringern.

25.04.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Jahresbilanz Spendenbereitschaft geht zurück

In Deutschland ist die Spendenbereitschaft zuletzt deutlich zurückgegangen. Von Januar bis September 2023 spendeten die Deutschen rund 3,2 Milliarden Euro, wie aus der Jahresbilanz des Deutschen Spendenrates hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurde. ...

Umfrage Immer weniger Online-Käufe von Weihnachtsbäumen

Die Deutschen sind immer weniger bereit, ihre Weihnachtsbäume online zu kaufen, so das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom. Die Umfrageergebnisse wurden am Montag veröffentlicht und zeigen, dass nur ein Prozent der Verbraucher beabsichtigt, in ...

Bildung Philologenverband warnt vor Aushöhlung der Lehrerausbildung

Studie Fast jeder Dritte leidet an Rückenschmerzen

Gesellschaft Gefahr von Suchterkrankungen bei Gastro-Personal besonders hoch

Gesellschaft Twitter verliert Nutzer – Bluesky knackt 2-Millionen-Marke

Gesundheit Alkoholkonsum der Deutschen ist teils deutlich gesunken

Arbeitsgemeinschaft Deutlich mehr Wohnungslose in Deutschland

Gesundheit Kassenärzte beklagen „Vollkasko-Mentalität“ von Patienten

Gesellschaft Wohnungslosenhilfe warnt vor kalter Jahreszeit

Buchmesse „Goofy“ ist Jugendwort des Jahres 2023

Umfrage Mehrheit gegen Süßwaren, Alkohol und Tabak im Kassenbereich

Statistisches Bundesamt Weniger Teenagermütter in Deutschland

Umfrage Mehrheit sieht Deutschland auf schlechtem Weg

Literatur Stanisic bereut unterlassenes Einschreiten gegen Mobbing

Umfrage Stimmung zur Deutschen Einheit gekippt

Fernsehen Große Mehrheit lehnt „Diskriminierungshinweis“ vor ARD-Sendungen ab

Gesellschaft KZ-Gedenkstätten beobachten Zunahme von rechtsextremer Bedrohung

Jahresbericht Meldestelle erfasst Hunderte antiziganistische Vorfälle

Cannabis Heinz Strunk wendet sich gegen Legalisierung

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »