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Deutsche Bank Konsolidierung im Privatkundengeschäft überfällig

„Und das betrifft nicht nur die Deutsche Bank.“

Frankfurt – Die Co-Chefs der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, sehen das Privatkundengeschäft ihres Instituts offenbar vor einer grundsätzlichen Weichenstellung. „Weitere Kostensenkungen sind unvermeidlich. Und das betrifft nicht nur die Deutsche Bank“, sagte Fitschen in einem Doppelinterview der beiden Manager mit der „Welt am Sonntag“.

Den Hebel dafür sieht er in einer Konsolidierung innerhalb Europas. „In unserer Branche gibt es noch keinen wirklichen europäischen Markt. Gerade das Privatkundengeschäft ist immer noch weitgehend eine nationale Angelegenheit“, sagte Fitschen. Damit habe man einen strategischen Nachteil gegenüber Banken in den USA. „Schauen Sie sich an, wie zersplittert die Märkte in Kontinentaleuropa sind. Diese Einheiten sind zu klein, um langfristig alleine überleben zu können.“

Ob die Deutsche Bank zu den Instituten gehören wird, die innerhalb dieser Konsoldierung eine aktive Rolle spielen und Wettbewerber übernehmen werden, ließen die Bankchefs offen. „Das ist eine der Fragen, mit denen wir uns beschäftigen müssen“, sagte Fitschen, schränkte jedoch ein: „Wir sind im Privatkundengeschäft bisher nur in wenigen europäischen Ländern vertreten.“

Derzeit will man sich offenbar noch nicht auf einen Weg festlegen: „Was die künftige Strategie für einzelne Geschäftsfelder, einschließlich des Privatkundengeschäfts, bedeuten wird, werden wir sehen“, so Fitschen.

Seit einigen Tagen wird darüber spekuliert, dass die Deutsche Bank die erst vor einigen Jahren übernommene Postbank wieder verkaufen könnte. Hierzu äußerten sich die Vorstandschefs nur vage. „Wir haben stets klargemacht, dass die Bank ihre Strategie im Laufe des kommenden Jahres überprüfen und gegebenenfalls auch weiterentwickeln wird“, sagte Fitschen. „Aus unserer Sicht ist es unverantwortlich, über die Veräußerung irgendwelcher Geschäftsbereiche zu spekulieren, einschließlich der Postbank.“

Umgekehrt schlossen die Co-Chefs auch nicht aus, dass die Deutsche Bank den umgekehrten Weg beschreiten und im Privatkundengeschäft zukaufen könnte. „Im Moment ist das kein Thema. Aber wir schauen uns sehr genau an, wie sich die Integration des europäischen Bankenmarkts weiterentwickelt“, sagte Fitschen.

Fitschen räumte ein, dass man sich mit einer Trennung von weiten Teilen des Privatkundengeschäfts von der bisher verfolgten Strategie einer Universalbank verabschieden würde. „Wir können keine globale Universalbank sein, wenn wir unsere Ambitionen aufgäben, auch eine Privatkundenbank zu sein“, sagte er.

Doch eine klare Absage erteilte er selbst diesem radikalen Weg nicht: „Alles muss letztlich den Test bestehen, ob es auch wirtschaftlich ist. Das Geschäftsmodell muss im Interesse der Kunden liegen, aber auch im Interesse unserer Aktionäre.“

21.12.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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